Wienakademie

Lehrgang für Wienliebhaber*innen
Konzept: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka

Die Geschichte der Stadt Wien von den Anfängen bis zur Gegenwart

Start am 13. Februar 2024

Dauer: 4 Semester
Einstieg jederzeit möglich
€ 330,00 pro Semester

Zur Buchung des Lehrgangs geht es hier

Die Vorträge sind auch einzeln buchbar - siehe Links bei den jeweiligen Titeln.
Stephansdom, Stephansplatz
Stephansdom, Stephansplatz | © ÖVA
Das Wissen um die Stadtgeschichte stärkt die Identifikation neuer wie „alter“ Wiener*innen mit ihrer Stadt. Es stellt ein Gemeinschaftsgefühl her. Historische Entwicklungen werden in Grundlagenkursen/Vorlesungen und Exkursionen erlernt. Der Lehrgang bringt die Interessent*innen auch in Kontakt mit der aktuellen Forschung: Wo in Wien wird geforscht und worüber? Was ist noch vorhanden, wie wird es erschlossen? Mit welchen Methoden? Wie kann man sich davon ausgehend selbständig damit auseinandersetzen? Es geht sowohl um historisches Wissen als auch darum, Zusammenhänge herzustellen. Es geht um eine geistige Beweglichkeit in Zeit und Raum.

Termine 4. Semester

Beginnzeiten:
Vorträge: 19-21 Uhr
Exkursionen: unterschiedliche Zeiten

Wien im Ersten Weltkrieg und der Zerfall der Habsburger-Monarchie

Vortrag: Prof. Manfried Rauchensteiner

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Das Elend nach dem Ersten Weltkrieg - Wien wird 1922 ein eigenes Bundesland

Vortrag: MMag. Dr. Andreas Weigl

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Das Rote Wien

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka

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Kampf der Parteien - Brand des Justizpalastes, 1934 Bürgerkrieg - Ende der Demokratie und Ende des Roten Wien

Vortrag: Dr. Winfried R. Garscha

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Der Austrofaschismus

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka

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Anschluss an das nationalsozialistische Deutschland

Vortrag: Univ. Prof. Dr. Erwin A. Schmidl

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Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen für die Menschen und die Stadt Wien

Vortrag: Prof. Dr. Richard Germann

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Jüdisches Leben in Wien am Vorabend der Deportationen

Vortrag: Dr.in Michaela Raggam-Blesch

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Spionage, Menschenraub, Kalter Krieg. Die Besatzungszeit in der österreichischen Nachkriegsliteratur

Vortrag: Prof. Mag. Dr. Günther Stocker

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Die lange Zeit der Großen Koalition - höherer Lebensstandard, technische Fortschritte

Vortrag: Prof. Manfried Rauchensteiner

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Die Student*innenrevolution und ihre Folgen

Vortrag: Mag. Dr. Paulus Ebner

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Ära Kreisky und danach

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka

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Exkursion: Jüd*innen und jüdische Kultur im 20. Jahrhundert

14. Mai 2024, 16-18:30 Uhr mit Walter Juraschek

Exkursion Karl Marx Hof und Waschsalon

16-18 Uhr

Termine 3. Semester

Beginnzeiten:
Vorträge: 19-21 Uhr
Exkursionen: unterschiedliche Zeiten

Wien in der Zeit der Aufklärung - Reformen Maria Theresias und Josephs II

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka i.R.

Wandel der Kultur, vom Barockzeitalter in die Moderne

Vortrag: Prof. Dr. Johannes Ramharter

Das Biedermeier in Wien - Literatur und Musik

Vortrag: Prof. Mag. Dr. Wynfrid Kriegleder

Napoleon, Metternich und der Wiener Kongress: Der Krieg um Europa

Vortrag: MMag. Thomas Just

Exkursion - Biedermeier in Wien: Das Geymüllerschlössl in Pötzleinsdorf

15-17:30 Uhr

Die Revolution von 1848 und ihre Folgen

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka i.R.

Die Ringstraßenzeit

Vortrag: Mag.a Barbara Dmytrasz

Exkursion - Ringstraße - Neue Burg und Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums

mit Mag.a Barbara Dmytrasz

Industrialisierung in Wien

Vortrag: Mag. Michael Hödl

Gesellschaftlicher und kultureller Wandel in Wien

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka i.R.

Wien wird zur Metropole - Bevölkerungswachstum und Vergrößerung der Stadt

Vortrag: MMag. Dr. Andreas Weigl

Die Tschech*innen in Wien zur Zeit der Monarchie und danach

Vortrag: Dr.in Vlasta Vales

Das jüdische Wien - Die Parteien, der Bürgermeister Lueger

Vortrag: Prof. Dr. Robert Streibl

Ein Höhepunkt der Kultur - Wien im Fin de Siècle

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka i.R.

Termine 2. Semester

Beginnzeiten:
Vorträge: 19-21 Uhr
Exkursionen: 16-19 Uhr

Beginn der Neuzeit - Was ist neu daran?

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka i.R.

Die Frage, wann die Frühe Neuzeit begann, ist umstritten. Neben 1492 (Columbus) und 1517 (Luther) gibt es noch andere Vorschläge. In Italien gab es schon früh einen Rückgriff auf das antike Rom (Renaissance) und eine neue Gelehrsamkeit (Humanismus). Dazu kamen noch „Entdeckungen“ und ein neuer Lebensstil, sowie Veränderungen in vielen Bereichen der Gesellschaft.


Der Buchdruck und seine Folgen

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka i.R.

Eine Revolution war die Erfindung des Buchdruckes mit beweglichen Lettern ab 1450 von Gutenberg. Bisher waren Texte nur durch Abschreiben vervielfältigbar. Mit dem Buchdruck waren Flugblätter, Broschüren und Bücher in großer Zahl vorhanden, die Informationen verbreiteten sich dadurch schneller. Die Reformation wäre ohne den Buchdruck nicht so erfolgreich abgelaufen.


Überblick über Wien in der frühen Neuzeit

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka i.R.

Am Beginn der Frühen Neuzeit waren Wien und Prag die Residenzen der Habsburger. Wien wurde erst im 17. Jahrhundert die Hauptresidenz. Die Zeit war kriegerisch, die Osmanen stand 1529 und 1683 vor Wien, Kämpfe mit den Franzosen waren häufig. Trotz all dem brachte diese Zeit eine kulturelle Blüte, die vor allem vom Hof getragen wurde.


Die Habsburger und ihre Linien im europäischen Kontext

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka i.R.

Die Habsburger haben um 1500 eine enorme Vergrößerung ihres Territoriums durch eine erfolgreich Heiratspolitik erreicht. Länderteilungen führen zu Residenzen auch in Graz und Innsbruck. Eine weitere Linie regierte in Spanien und seinen Kolonien. Der Aufstieg der Familie hatte auch Auswirkungen auf die Residenzstadt Wien, das multikulturelle Zentrum der Kunst.


Die Reformation erreicht Wien

Vortrag: MMag.a Dr.in Astrid Schweighofer

Wien wurde rasch und heftig von der Reformation erfasst. Die reformatorischen Ideen trafen der Nerv der Zeit. Was machte Martin Luthers Lehren so attraktiv, auf welche Weise fanden sie Verbreitung und welche Folgen hatte der Aufschwung der Reformation für die politische, soziale und religiöse Situation in der Stadt? Ein Streifzug durch das (evangelische) Wien des 16. Jahrhunderts.

Die Belagerung Wiens durch die Osmanen 1529

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka i.R.

Wien als Residenz

Vortrag: Mag. Martin Mutschlechner

Symbole der habsburgischen Herrschaft sind in Wien bis heute unübersehbar, war doch die „Kaiserstadt“ für viele Jahrhunderte die Schaltzentrale eines Großreiches. Der Ausbau Wiens zur kaiserlichen Residenz in der Epoche der Frühen Neuzeit hinterließ jedoch nicht nur großartige Bauprojekte, sondern auch Spuren in der sozialen Zusammensetzung der Stadtbewohnerschaft. Der Vortrag behandelt die Rolle des kaiserlichen Hofes bei der Umwandlung Wiens zu einer imperialen Residenzstadt.


Die Gegenreformation in Wien

Vortrag: Dr. Arthur Stögmann

Kaiser Rudolf II. veranlasste 1576 in Wien und Niederösterreich erste gegenreformatorische Maßnahmen. 1577 verbot er den öffentlichen protestantischen Gottesdienst in Wien, die bestehenden protestantischen Kirchen und Schulen in der Stadt wurden geschlossen. Ab 1627 wurden sämtliche Prädikanten und Schulmeister aus Niederösterreich ausgewiesen. Die Vielfalt an religionspolitischen Maßnahmen, charakterisiert durch eine Mischung aus Drohungen und Verlockungen, schuf im Lauf der Zeit ein so dichtes System der religiösen Kontrolle, dass es um 1650 kaum noch Schlupfwinkel für die verbliebenen Protestanten gab. Dass auch unterprivilegierte Gruppen wie etwa Handwerksgesellen, Weinhauerknechte und Hausdienerinnen dem Zugriff der Gegenreformation zuletzt nicht entkamen, offenbart das staatliche Interesse an einer lückenlosen Erfassung aller Bewohner und Bewohnerinnen, um einen konfessionell homogenen Untertanenverband herzustellen.


Die Zweite Belagerung von Wien durch die Osmanen 1683 und ihre Folgen

Vortrag: Dr. Yasir Yilmaz

Die zweite osmanische Belagerung Wiens 1683 durch die Armeen des Großwesirs Kara Mustafa Pascha repräsentierte in den Augen von Generationen europäischer Gelehrter und der Öffentlichkeit einen archetypischen Religionskampf zwischen dem christlichen Europa und der islamischen Welt. In Abkehr von solchen nationalistischen und ethnozentrischen Narrativen erörtert Yasir Yilmaz in seinem Vortrag, dass das „Jahr des Türken“ tatsächlich ein Produkt institutioneller und diplomatischer Besonderheiten und Zufälle war. Zudem beleuchtet er die bis vor Kurzem unterschätzte Rolle der Pest, die die damaligen Verhandlungen behinderte und das Kommen der Belagerung wesentlich beeinflusste.


Der Barockbau: Kirchen und Paläste in Wien

Vortrag: Dr. Georg Lechner

Nach der gebannten Gefahr durch die Osmanen kam es in Wien um 1700 zu einer besonders regen Bautätigkeit. Mitglieder der Aristokratie ließen Stadt- und Gartenpaläste errichten, und auch im Sakralbereich eröffnete sich ein reiches Aufgabengebiet. In Ermangelung von ausreichend Fachkräften vor Ort kamen vor allem solche aus dem italienischen Raum zum Zug. Anhand von ausgewählten Beispielen soll gezeigt werden, wie geschickt oft vorgegangen wurde, um den gewünschten Effekt zu erzielen.


Der Barocke Lebensstil in Wien: Feste  - Musik - Theater

Vortrag: Dr.in  Andrea Sommer-Mathis

Musik, Theater und Fest waren an den europäischen Höfen der Frühen Neuzeit wichtige Bestandteile des barocken Lebensstiles. Das galt natürlich auch für den habsburgischen Kaiserhof, dienten die Festveranstaltungen und Opernaufführungen doch nicht nur der Unterhaltung der höfischen Gesellschaft, sondern auch der Repräsentation und Demonstration fürstlicher Größe den eigenen Untertanen sowie der Manifestation von Machtansprüchen anderen Dynastien gegenüber. Dies soll an einigen signifikanten Beispielen aus dem 17. und der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gezeigt werden.

Wien unter Maria Theresia und ihren Söhnen

Vortrag: Dr.in  Monika Knofler

Anhand von zeitgenössischen Quellen und Bildmaterial soll ein lebendiges Bild der Stadt in der Zeitspanne von 1740 bis 1790 entworfen werden. Von der administrativen und wirtschaftlichen Organisation, den Häusern und Palästen, ihrer Architektur und Kunst, den Bildungseinrichtungen wie Schulen, Universitäten, Akademien und medizinischen Instituten bis zur Schilderung des Alltagslebens aller sozialen Schichten: Den Mietverhältnissen, Straßen, der Kanalisation und Wasserversorgung, den Märkten und Handlungen, Wirts-, Bier- und Kaffeehäusern, den Tagesablauf der Wiener Bevölkerung, ihren Vergnügungen wie den Tierhetzen, Theatern, Konzerten, Opern, Redouten, den kirchlichen und höfischen Feierlichkeiten.

Exkursion am 16. Mai

Barock in der Inneren Stadt mit Mag. Kristian Stankov und Valerie Strassberg

Exkursion am 23. Mai

Das Belvedere mit Dr. Georg Lechner
Orte werden rechtzeitig bekannt gegeben



Termine 1. Semester

Beginnzeiten:
Vorträge: 19-21 Uhr
Exkursionen: 15-18 Uhr
Gstettengasse
Gstettengasse | © ÖVA

4. Oktober: Gesellschaft, Kultur, Politik - Einführung in die Geschichte der Stadt

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka

Bei der Beschäftigung mit dem Mittelalter begibt man sich in eine andere Welt. Alle Bereiche des Lebens sind nicht mit der Gegenwart zu vergleichen.
Die soziale Gliederung der Gesellschaft war starr und hierarchisch, wenige erfreuten sich eines freien und komfortablen Lebens, Kirchen und Klöster waren kulturell dominant.


11. Oktober: Das römische Wien

Vortrag: Mag.a Karin Fischer Ausserer

Die Stadtarchäologie Wien führt laufend umfangreiche Rettungsgrabungen im Wiener Stadtgebiet durch. Dementsprechend oft kommen Siedlungsspuren römischer Zeit zum Vorschein. Es liegt im Wesen von „Archäologie auf Baustellen“, dass die Grabungsplätze vom Baugeschehen vorgegeben werden und sich nicht nach Forschungsfragen richten können. Im Laufe der Jahre konnte allerdings ein sehr schlüssiges Bild von Wien zur Römerzeit gewonnen werden. Dabei waren nicht nur das Legionslager und die Lagervorstadt, die canabae legionis, im 1. Bezirk Gegenstand der Untersuchungen, sondern auch die Zivilsiedlung im 3. Bezirk oder die Legionsziegelei in Hernals. Der Vortrag soll in einem Überblick überlieferte und neuere Erkenntnisse zum Stadtgebiet von Vindobona vorstellen.


18. Oktober: Überblick über das Mittelalter in Wien im europäischen Kontext

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka

Das Spätmittelalter ist europaweit eine Periode der Urbanisierung, immer mehr Städte wurden geschaffen. Um Bürger der Stadt zu sein, musste man ein Haus besitzen, es gab eine reiche Oberschicht mit Kaufleuten und die Handwerker, die in Zünften arbeiteten. Die Städte waren in vielen Bereichen führend (Handel, Bildung, Universitäten, Selbstverwaltung etc.).


25. Oktober: Christianisierung und Frömmigkeit im mittelalterlichen Wien

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka

Die Christianisierung Österreichs und damit auch des Gebietes in Wien begann im Frühmittelalter. Gründungen von Klöstern, wie in Wien das Schottenkloster und später viele andere, war Zentren des Glaubens und der Kultur. Die Frömmigkeit mit ihrer Heiligenverehrung, Prozessionen etc. und die Erwerbung von Gnade beschäftigte die Menschen das ganze Jahr.

8. November: Wien als Stadt im Früh- und Hochmittelalter

Vortrag: a.o. Univ. Prof. Dr. Ferdinand Opll


Im Zentrum steht die zunächst Entwicklung Wiens nach dem Ende des Römerlagers und während der quellenarmen Zeit der Epoche bis in die Zeit um 1100. Das 12. Jahrhundert und die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts bringen vor dem Hintergrund einer massiven landesfürstlichen Förderung von Seiten der Babenberger den Prozess der Stadtwerdung zum Abschluss. Schwerpunkte der Darstellung werden die topographischen Verhältnisse, der steigende Anteil des sich formierenden Bürgertums an der Gestaltung der Verhältnisse sowie ein Einblick in die gesellschaftlichen Gegebenheiten sein. Vor dem Hintergrund eines tiefgehenden Wandels der Rahmenbedingungen (Ende der babenbergischen Herrschaft, ein Vierteljahrhundert Zugehörigkeit zum Königreich Böhmen, Etablierung der Habsburger als neue Königsdynastie zugleich als österreichische Landesfürsten wie Wiener Stadtherrn) werden sodann die Veränderungen für Wien bis an die Wende zum 14. Jahrhundert nachgezeichnet.


15. November: Kirchen und Klöster im mittelalterlichen Wien

Vortrag: Herbert Krammer, BA MA

Klöster und Kirchen waren nicht nur steinerne Bauten, welche die mittelalterliche Gestalt und Topographie Wiens bis heute prägten. Sie erfüllten neben einer religiösen Funktion auch zahlreiche andere Aufgaben, die sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil des städtischen Lebens machten. Der Vortrag soll einen Überblick über die Entwicklung der geistlichen Institutionen Wiens und ihre vielfältigen Aufgabenbereiche vom 12. bis zum 16. Jahrhundert geben.


22. November: Stadtbefestigung und Stadtverteidigung

Vortrag: Anton Tantner


Die ab dem 12. Jahrhundert errichtete Stadtbefestigung wurde Anfang des 18. Jahrhunderts um den so genannten „Linienwall“ ergänzt. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts geschliffen, prägen sie das sozialräumliche Gefüge Wiens bis in die Gegenwart und dienten zusammen mit der Anlage von Kasernen nicht nur der militärischen Abwehr nach Außen, sondern auch zur Kontrolle der Bevölkerung und Niederschlagung von Unruhen.


29. November: Wien am Kreuzpunkt der Handelsstraßen

Vortrag: Mag. Dr. Peter Rauscher


Mit ihrer Lage an der Donau und an der Kreuzung von Fernstraßen besaß Wien gute Voraussetzungen für den überregionalen Handel. Dennoch konnte sich die Stadt nur zeitweise als bedeutender Warenumschlagplatz behaupten. Die Vorlesung behandelt die strukturellen Voraussetzungen der Wiener Ökonomie und erläutert die Grundlinien der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt. Im Zentrum stehen Warenhandel und Gütertransport, Landwirtschaft und Gewerbe. Da sich wirtschaftlicher Wandel in längeren Zyklen vollzieht und sich Strukturen wie Energieversorgung oder Transporttechnik über die Jahrhunderte nur wenig änderten, bietet die Vorlesung einen Längsschnitt vom Hohen Mittelalter bis zum Vorabend der Industrialisierung um 1800.


13. Dezember: Rudolf IV. und die Universität Wien

Vortrag: MMag.a Dr.in Nina Knieling

Wir schreiben das Jahr 1365. Wenige Monate vor seinem Tod gründet Rudolf IV. die Universität Wien. Zeugnis dessen sind die beiden beeindruckenden Gründungsurkunden der Alma Mater Rudolphina in deutscher und lateinischer Sprache. Die in das "Memory of the World" Register der UNESCO aufgenommenen Diplome belegen u.a. die weitreichenden Privilegien, die den künftigen Lehrenden und Studierenden zuteil werden sollten. Welche Vorgaben für die Universität Wien setzte man nach dem Tod von Rudolf IV. in die Tat um? Diese und andere Fragen werden im Vortrag beantwortet.

Achtung: dieser Vortrag wird im Universitätsarchiv abgehalten, Adresse: Postgasse 9, 1010 Wien



17. Jänner 2023: Leben im mittelalterlichen Wien

Vortrag: Prof. Dr. Ferdinand Opll

Die Gestaltungsmöglichkeiten des Lebens im mittelalterlichen Wien weisen für den modernen Menschen ebenso viel an durchaus Vertrautem wie zugleich viel an fremd Anmutendem auf. Dem näherzukommen, vielleicht sogar dies zu verstehen, wird mittels der Darstellung folgender Bereiche versucht: Zeitbegriff und Zeitverständnis; der Lebensraum des/der Einzelnen; die Lebensbedingungen; Alltag im Lebensbogen von Geburt, Kindheit, Ausbildung und Berufsleben, Eheschließung und Tod – Feste, Feiern, Vergnügungen.


26. Jänner: Die Versorgung der Stadt Wien im Mittelalter - Lebensmittel, Stoffe, Brennholz, Wein etc.

Vortrag: MMag.a Dr.in Elisabeth Gruber

Um 1500 lebten in Wien vorsichtigen Schätzungen zufolge rund 20.000-25.000 Menschen, in den Vorstädten befanden sich weitere 900 bewohnte Häuser. Die Versorgung mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Rohstoffen, Baumaterialien aber auch Luxuswaren stellte auch die mittelalterliche Gesellschaft vor Herausforderungen.
Der Vortrag wird sich mit der Frage beschäftigen, wie die Versorgung der städtischen Bewohner organisiert wurde, welche Ware auf den Märkten angeboten wurden und wie die Entsorgung von Abwasser und Müll das Stadtleben prägten.


2. Februar 2023: Die jüdische Gemeinde in Wien

Vortrag: Mag.a Hannah Landsmann

Du sollst. Dich wundern. Vermittlungsmöglichkeiten jüdischer Religion und Kultur im Jüdischen Museum Wien: Wenn das Museum auch kein Ort für Religionsunterricht ist, soll deutlich werden, dass Religion und Kultus allen Menschen zwischen Geburt und Tod ein Handlungs- und Reflexionsterrain anbieten und dass manches ähnlicher ist als gedacht. Manches ist auch ganz anders als gedacht – wie das Vermitteln im Jüdischen Museum Wien. Wie man Objekte zum Sprechen bringen kann und wie man das hörbar macht – und wie sich die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Wien darin widerspiegelt.


Exkursionen am 24. und 31. Jänner

Orte werden rechtzeitig bekannt gegeben
Schottenkirche
Schottenkirche | © ÖVA

Die Vortragenden

Karin Fischer Ausserer, Mag.a, hat Klassische Archäologie und Antike Kunstgeschichte sowie Alten Geschichte und Altertumskunde an der Universität Wien studiert und ist Leiterin der Stadtarchäologie Wien, eine eigenständige Institution bei den Museen der Stadt Wien.
Elisabeth Gruber, MMag.a Dr.in, ist Senior Scientist am Institut für Realienkunde des Mittelalters und der Frühen Neuzeit und am Interdisziplinären Zentrum für Mittelalter
und Frühe Neuzeit an der Universität Salzburg. Historikerin mit thematischem Schwerpunkt im Bereich der Mittelalterforschung
und der historischen Grundwissenschaften.
Nina Knieling, MMag.a Dr.in, Diplomstudium Geschichte/Fächerkombination Italienisch sowie Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien/ Università degli Studi di Perugia, Magisterstudium Geschichtsforschung, Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft am Institut für Österreichische Geschichtsforschung der Universität Wien, 2014 Promotion.
Monika Knofler Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Psychologie in Innsbruck und München, 1978–1982 Albertina (Ausstellungs-Assistentin Maria Theresia und ihre Zeit), 1982-1995 Art Director von Unicef in Genf/New York. Von 1995–2012 Direktorin des Kupferstichkabinetts der Akademie der bildenden Künste Wien. Arbeitet zur Zeit an einer Publikation über die Geschichte der Akademie und die Sammlungsgeschichte der graphischen Sammlung.
Herbert Krammer BA MA, Studium der Geschichte an der Universität Wien und Basel. Seit 2020 Universitätsassistent und Doktorand am Institut für österreichische Geschichtsforschung (Fachbereich: Mittelalterliche Geschichte) sowie Archivar im Stift Klosterneuburg.
Hannah Landsmann, Mag.a, Studium der Judaistik und Romanistik an der Universität Wien, Pädagogische Akademie in Wien, Lehramtsprüfung für Deutsch und Geschichte. Kulturvermittlerin im Jüdischen Museum Wien, seit 2000 Leitung der dort von ihr aufgebauten Abteilung Kommunikation und Vermittlung.
Georg Lechner studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien. Seit 2009 ist er im Belvedere in der Sammlung Barock tätig. Zu seinen Forschungs- und Publikationsschwerpunkten zählen neben der österreichischen Barockmalerei im Allgemeinen die Porträtkunst sowie die Geschichte des Belvedere und seiner Sammlungen.
Martin Mutschlechner ist als Historiker und Kurator in Schloss Schönbrunn tätig. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt auf mit der Geschichte und Organisation des Wiener Kaiserhofes, der Funktionsgeschichte habsburgischer Residenzbauten sowie der Beschäftigung mit Biografien von Mitgliedern der Dynastie Habsburg bzw. Habsburg-Lothringen.
Ferdinand Opll, a.o. Univ. Prof. Dr., geb. 1950, Studium Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte: Dr. phil. (Universität Wien) 1974; Dozentur (Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Wien) 1985; 1975-77 Leiter eines wissenschaftlichen Projekts zur hochmittelalterlichen Geschichte; 1977-2010 Archivar am Wiener Stadt- und Landesarchiv, von 1989-2010 dessen Leiter; von 1978-2010 Mitarbeiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Stadtgeschichtsforschung, von 2002-2009 dessen Leiter.
Peter Rauscher, Mag. Dr., forscht und lehrt als Privatdozent und Projektleiter am Institut für Österreichische Geschichtsforschung der Universität Wien. Schwerpunkte sind Wirtschaftsgeschichte, insbesondere der Handel im Raum der Oberen Donau, Geschichte des Heiligen Römischen Reichs und der Habsburgermonarchie, Finanz- und Verwaltungsgeschichte sowie Jüdische Geschichte der Frühen Neuzeit.
Astrid Schweighofer studierte evangelische Fachtheologie sowie Geschichte und Französisch (Lehramt) in Wien. Sie war Assistentin am Institut für Kirchengeschichte, Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Wien, Gastwissenschafterin am Institut für Europäische Geschichte in Mainz und ist aktuell Elise Richter-Stipendiatin des Wissenschaftsfonds FWF an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie Lehrende an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems. Sie war zudem mehrere Jahre als freie Mitarbeiterin beim Österreichischen Rundfunk (Hörfunk) tätig. Seit März 2022 ist sie Präsidentin der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich.
Dr.in Andrea Sommer-Mathis, Studium der Theaterwissenschaft und Romanistik (Italienisch) an der Universität Wien (1982 Promotion). 1984–2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, zunächst an der Kommission für Theatergeschichte (Österreichs), ab 1999 an der Kommission bzw. ab 2009 am Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte. 2000 bis 2007 Leiterin der Verwaltung (Vizedirektorin) des Historischen Instituts am Österreichischen Kulturforum in Rom.
Arthur Stögmann ist Archivar und Bibliothekar bei den Fürstlichen Sammlungen in Wien (LIECHTENSTEIN. The Princely Collections). Historiker mit thematischem Schwerpunkt im Bereich der Geschichte Niederösterreichs und Mährens in der frühen Neuzeit.
Anton Tantner ist Privatdozent für Neuere Geschichte und lehrt an der Universität Wien. Zuletzt veröffentlichte er: Von Straßenlaternen und Wanderdünen. Miniaturen aus dem abseitigen Wien. Wien: Mandelbaum, 2020.
Homepage mit „Galerie der Hausnummern“: http://tantner.net
Karl Vocelka, a.o. Univ. Prof. Dr., Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Wien. Habilitation 1978 in österreichischer Geschichte. 2000–2004 und 2008–2012 Vorstand des Instituts für Geschichte an der Universität Wien. Mitbegründer und Präsident des Vereins Institut für die Erforschung der Frühen Neuzeit (IEFN). Forschungs- und Publikationsschwerpunkte: Sozial- und Kulturgeschichte Zentraleuropas in der Frühen Neuzeit, die Geschichte der Habsburgermonarchie und die Eliten- und Frömmigkeitsgeschichte.
Yasir Yilmaz türkischer Historiker, 2008 M.A. in osmanischer Geschichte, Bilkent Universität (Ankara, Türkei), 2015 Promotion in Habsburg und europäischer Geschichte der Frühen Neuzeit, Purdue University (West Lafayette, IN, USA). 2016–2020 Assistenzprofessor an der Palacký Universität (Olomouc, Tschechische Republik), im Wintersemester 2019–2020 Gastprofessor an der Universität Innsbruck. Ernst-Mach-Stipendium (2013–2014) und Richard-Plaschka-Stipendium (2017–2019) vom ÖeAD. Derzeit Habilitationsarbeit »The Road to 1683: A New History of the Second Ottoman Siege of Vienna« (Edinburgh University Press, 2021).